Mittwoch, 30. Januar 2013

Selbstbondage

In der Gegend wo ich aufgewachsen bin gibt es jedes Jahr um diese Zeit einen Karneval. Wie es meinem Naturell so üblich ist tauche ich dort standesgemäß nicht in bunter fröhlicher Kleidung und Konfetti auf, sondern eher etwas "ernster". Da dies hier zu Lande so ziemlich eine der einzige Möglichkeit ist kostümiert rum zu laufen nutze ich die Chance natürlich aus. Stets aus Film, TV oder Comic. Daher habe ich schon ein gutes Reportoir an ...ich nenne es mal "Ausrüstung". Ich verate nie vorher was ich anziehe, das bleibt eine Überraschung für den Abend - auch wenn ich es Leid bin so einige Rollen zu erklären. Aber der Effekt, wenn andere total fremde Gäste einen mit dem Namen der Rolle ansprechen ist das ganze doch gelungen.
Vorab wird natürlich alles anprobiert etc. und dieses Jahr war dies etwas schwieriger als erwartet. Das Schulterholster vom letzten Jahr hatte ich etwas unsorgsam in die Kostümkiste befördert und dies dankte es mir mit Schwierigkeiten beim Anziehen. Beim ersten "Hineinschlüpfen" verdrehte es mir erstmal fast die Schulter und ich stand wie eine Vogelscheuche auf dem Flur und hüpfte hin und her, um es wieder los zu werden. Unsere Hunde blickten mich ziemlich verwirrt, aber amüsiert an.
Das ganze etwas lockern und nochmal...irgendwas kratzte da im Kreuz was....nämlich da wo die Bänder aufeinander treffen. Das Ding was dort alles zusammenhält mal fix über den Kopf gezogen und gespannt. Nun wieder zurürgghh....hängt der Mist doch an meinem Hals fest, weil das andere Ende des Holsters hatte ich schon an meinem Gürtel befestigt...vermaddeldeite Axt nochmal!
Nachdem ich das Teil dann nochmal komplett zerlegt und neu gespannt habe ging es dann auch. Anschließend noch schön auf einen Kleiderbügel gehängt, damit das zum Event hin schneller geht.

Als die Heldin den Abend nach Hause kam und im Schlafzimmer das Ding am Schrank hängen sah meinte sie mit einem Lachen: "Das kannste schön alleine machen - bei so perversem Bondage-Zeug mache ich nicht mit!"

PS: Das Bild ist mal wieder eher was für die Quote und stammt von einer sehr guten Künstlerin mit guten Storytelling.

Freitag, 25. Januar 2013

Familien

Familien sind künstlich erschaffene Biotope. Eine eng abgrenzbare, kleine Einheit eines Ökosystems. Ein Lebensraum für eine vom Aussterben bedrohte Spezies, deren Überleben nicht dauerhaft garantiert werden kann.
Ändert sich die Grundtemperatur ist nicht aus zu schließen, dass alles aus dem Gleichgewicht gerät und sämtliche Lebewesen verenden.

Es gibt keine Antworten auf Fragen, die nicht gehört werden.

Donnerstag, 24. Januar 2013

gutes und richtig gutes Rollenspiel

In MMORPGs trifft man ja allerhand Oberklasse-Rollenspieler.

Erst neulich traf ich einen echten "Darth" - also so wirklich "Darth". Der spielte nicht nur die Rolle....neeeeiin! Der machte sich in SWTOR die Mühe reichlich Connections zu anderen Spielern und Gilden zu pflegen. Soweit, dass diese nahezu abrufbereit für ihn da waren. So zumindest seine Aussage. Nachdem er dann in unterschiedlichen RP-Events drei Jedi-Meister abschlachtete drängten ihn diese Leute natürlich regelrecht dazu endlich den Titel "Darth" anzulegen.
Ja...nee...is klar. Ich verließ das Teamspeak, da ich mir so viel geistigen Dünnschiss und Spleenerei nicht mehr antun konnte. Wenn dem wirklich so gewesen wäre, dann würde dieser Typ doch gar kein Privat- geschweige denn Arbeitsleben mehr besitzen. Er würde viel zu sehr damit beschäftigt sein ein virtuelles Universum zu unterjochen. Und so ein Typ kommt bei uns an und bittet um RP-Hilfe? Naja. Auch beschwerte er sich darüber, dass andere, die den Titel "Darth" führen gar nicht dazu berechtigt seien, da sie überhaupt keine Macht ausüben könnten. Wer stünde denen schon bei? Die kennen doch zu wenige, die sich für sie einsetzen würde. Mal ganz ehrlich: Detail-Overkill. Das ist ein RollenSPIEL. Da spielt man eine Rolle, der man im realen Leben nicht gerecht wird - und nicht andersrum. Ich glaube der Typ spielt eher im realen Leben seine Rolle...und das richtig schlecht.

Die andere Kathegorie sind die Hit&Run-Typen oder auch Hack&Slay. Rollenspiel besteht daraus den Typen mit dem Fragezeichen über dem Kopf anzuklicken, den Text zu überspringen und zu schauen wo man hinlaufen muss, um eine Gruppe Gegner oder Mob des Typs "yeah ich laufe in deine Menschengroße Axt mit dem Gesicht voran" umzunieten.
In realen Pen&Paper-Runden sind das auch die Typen, die dann am Spieltisch sagen: "Weckt mich, wenn der Kampf los geht!" und anschließend den Kopf auf etwas weiches legen. Vornehmlich Kissen, Decke, Sofakante, Schulter-der-Freundin und im zweifelsfall auch dem Pizzadeckel. Das ist dann das krasse Gegenteil vom ersten Typen. Der hat gar nicht verstanden worum es beim Rollenspiel geht - flüchtet sich aber durchaus genauso oft in die virtuelle Welt.

Meiner Meinung nach, muss das Mittelmaß stimmen. Wenn das reale Leben einen herausfordert, dann muss eben erst diese Quest abgeschlossen werden - auch wenn sie langwierig und garantiert hartnäckiger ist als 10x mit der Maus zu klicken. Auch sollte man erkennen welche Welt Priorität hat - hierfür ist ein gesundes Wertesystem nötig, was zunehmenst weniger wird in der heutigen Zeit. Im übrigen ist dafür der Cortex-Teil des Gehirns zuständig indem sich Verstand und Ethik verstecken. Die Hirnaktivität der o.g. Typen würde mich durchaus mal interessieren, wenn man sie schwierigen realen Situationen aussetzt und sie nicht in eine virtuelle Welt flüchten lässt.



Mittwoch, 2. Januar 2013

What took you so long?

...das ist eine absolut grandiose Frage! Insbesondere, weil sie immer wieder Zeitreisenden gestellt wird.
Bei allen Zeitreisenden des Doctor Who-Universums ist es ziemlich eindeutig (The Doctor + Companions, Daleks, Jack Harkness, River) - dort ist es gesetzt, dass man nicht in seiner eigenen Zeitlinie zurückreisen kann/darf, allerdings darf sie neu geschrieben werden und dann können auch dort Paradoxen auftauchen (Staffel 5 Episode 13). Dennoch war die Einschmischung recht gering, wenn man von dem Fakt ausgeht, dass dort die komplette Zeit neu geschrieben wurde.
Anders ist das bei den "Zurück in die Zukunft"-Jungs: die verändern ihre Zeit ja ständig, insbesondere in dem Ort Hill Valley um 1885, 1955, 1985 and 2015. Great Scott! Das Universum dort müsste schon mehrfach zusammgengebrochen sein, aber das erklärt sich ja Gott sei Dank durch die alternativen Realitäten.
Auf die spitze hat es ja nur John Connor geschafft, als er seinen besten Freund zu seiner Mutter geschickt hat. Kyle Reese hat also mit der Mutter seines besten Freundes geschlafen.
Alles in allem macht das ganze immer nur bis zu einem begrenzten Punkt Sinn, denn letztendlich ist Zeit nur ein wibbly-wobbly-timey-wimey-stuff.


In diesem Sinne - frohes Zeitreisen!