Dienstag, 28. März 2017

Dualität

Jeden Montag treffe ich mich mit einem Freund zum Quatschen. Ursprünglich gedacht, um sein Englisch zu verbessern sprechen wir doch häufig einfach über Themen, die unser Leben bewegen.
Ihn bewegte in letzter Zeit die Dualität des Menschen. Also die Tatsache, dass es Individuen gibt, die sich trotz aller Resonanz, die wir zu anderen Menschen aufbauen, nicht einem höheren Ziel verschreiben können.
Ursprung war das Thema Flüchtlinge vs. Waffenexporte, ergo Frieden und wurde dann äußerst abstrakt. Dort könnte man sich dem höheren Ziel "Frieden" verschreiben und so seine eigenen Interessen (Verkauf von Waffen) nach hinten stellen, um dem Resonanz-Partner (Flüchtling) entgegen zu kommen.
Ich erklärte ihm, dass das ganze aber in unserer Genetik liegt. Also die Dualität und die Mehrheitlichtkeit. Er schaute mich erstaunt an und ich machte ihm das ganze in ein paar praktischen, anschaulichen und vielleicht auch plumpen Beispielen klar (im Normalfall drücke ich mich da gehobener aus, aber das würde dem ganzen den Humor nehmen):

Also, nehmen wir an du bist Single. Ich bin Single. Wir sind in einer Bar und da hinten steht eine heiße Blondine, die du knallen willst. Die will ich aber auch knallen. Ich könnte mich dem höheren Ziel der "Freundschaft" verschreiben und dir den Vortritt lassen, damit du sie knallen kannst. Das mache ich 1x, vielleicht 2x, aber irgendwann will ich halt auch.
Er bemerkte dazu: gut - Triebe sind ja genetisch, das überkommen wir also nicht so wirklich.
Ich weiter: Stimmt, außer wir werden alle impotent oder erhalten den gemeinschaftlichen Gedanken, dass wir alle unsere Frauen teilen und die Frauen den Gedanken, dass sie mit jedem Kerl ficken. Das wird aber wohl nicht passieren. So viel zur Dualität. Der Mensch ist zwar nicht dumm, aber zur Mehrheitlichkeit kommen wir eben manchmal erst, wenn es zu spät ist. Gleiche Situation, ein paar Tausend Jahre zuvor.
Wir beide sind Neandertaler und da hinten steht eine geile Blondine, die du knallen willst. Die will ich aber auch knallen. Dich schlag ich mit meiner Keule nieder und knall die Blondine. Am nächsten Morgen wache ich auf und habe Hunger auf Mammut. So ein Mammut kann ich aber nicht alleine jagen. Und du liegst mit dem Gesicht im Dreck, weil ich dich ja niedergeschlagen habe. Also kein Mammut für mich. Erkenntnis der Mehrheitlichkeit zu spät erhalten.

Evtl. sind die Begrifflichkeiten nicht zwingend der enzyklopidalen Erklärung 100% gleich zu setzen, aber ich denke ihr wisst was gemeint ist.

In diesem Sinne: frohe Mammut- und Blondinenjagd.

Dienstag, 21. März 2017

Zeit - die neue

Ich habe gerade mal nachgedacht was ich eigentlich alles so mit meiner Zeit anstellen kann. Hobbies habe ich ja nun wieder genug.

Gemäß von meinem damaligen Post Zeit aus 2013 hatte ich es schon stark auf Stunden runter gebrochen, aber diesmal will ich einfach nur einen üblichen Tagesablauf schildern.

05:00 Uhr: geweckt werden durch Chewie - er hat Kuschelbedarf.
05:20 Uhr: mein Wecker klingelt. Zeit zum Aufstehen. In Ruhe frühstücken, Katenklo reinigen, Katzenfutter und - Wasser nachfüllen, duschen, anziehen, Sachen zusammensuchen
ca. 06:30 Uhr: auf zur Arbeit. Wenn ich richtig gut organisiert bin und alles schnell von der Hand geht bin ich auch schon mal früher los.
ca. 07:00 Uhr: Ankunft im Büro
Punkt 12:00 Uhr: mit den Kollegen in die Kantine
ca. 12:30 Uhr: zurück an die Arbeit
ca. 16:00 Uhr: Feierabend (Freitags meist früher) und ab nach Hause
ca. 17 Uhr: Ankunft daheim. Der Rückweg dauert wegen Feierabendverkehr immer etwas länger.
je nachdem was so anliegt wird nun der Haushalt geworfen, eingekauft, Freunde getroffen, Family bei PC-Problemen geholfen, gedatet, am Cosplay gebaut, gezockt, Fahrrad gefahren, Tagebuch geschrieben, Filme/Serien geschaut, mit Han gekuschelt, mit den beiden Fellnasen gespielt, sich ums Ehrenamt gekümmert, geflirtet, ... aber auch sehr häufig: gekocht. Ja, ich koche wieder sehr gerne. Meist gesund und fleischarm. Bedingt durch meine Ex, die Vegetarierin ist habe ich viel ohne Fleisch versucht zu kochen und zu üben. Und ich bin dabei geblieben. Wenn es mal was besonderes in der Kantine oder bei Freunden und Family gibt esse ich auch Fleisch, aber für mich selbst mache ich es eigentlich nicht mehr. Und mir geht es seither hervorragend. Meine Haut ist besser geworden und dank des neuen Bikes (Smyinz Cruiser), welches ich eben auch fahre sobald das Wetter es mir erlaubt - habe ich bereits 17cm Bauchumfang verloren.

ca. 22-23 Uhr: ab ins Bett, eine halbe Stunde mit Chewie kuscheln. Oder solange bis ich eingeschlafen bin. Oder mit beiden. Oder beide berauben mir den Platz im Bett, so dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Schön isses!

Jedes zweite Wochenende habe ich den Mini-Helden und das Wochenende gehört dann komplett ihm. Wir gehen regelmäßig schwimmen und ich versuche der Family auch den Zugang zu ermöglichen. Wenn irgendwelche interessanten Veranstaltungen sind fahren wir auch dahin. Ab und an brauchen wir aber auch einfach ein entspanntes Wochenende einfach für uns beide ohne viel Tam-Tam.

An meinen "Single"-Wochenenden geht's dann los für's Ehrenamt oder ich schaue mir verschiedene Städte an bzw. besuche entfernte Freunde (letztes Jahr: Hamburg, Amsterdam, Lübeck, Neuharlingersiel, Wahrenberg, Moers, Neuenkirchen-Vlyun, Köln, Weiden i.d. Oberpfalz, Minden, Gütersloh, Bad Oyenhausen, Oldenburg). Manchmal gammel ich aber auch einfach nur rum.

Im Vergleich zu 2013 habe ich eine Masse mehr Zeit, was wahrscheinlich darin begründet ist, dass ich nun Single bin, aktuell meine Selbstständigkeit eingestellt habe, weniger lerne, meinen festen Sport gegen etwas flexibles getauscht, ein anstrengendes Ehrenamt gegen ein entspanntes getauscht habe und somit massiv weniger Verantwortung habe. Single-Dasein ist nicht umbedingt das was ich mir gewünscht habe, aber man muss ja mal das positive rausarbeiten oder?







Dienstag, 14. März 2017

Ich drehe weiter laut auf. Einfach nur laut.

Ich sitze auf dem Fußboden vor der Anlage. In der linken Hand halte ich dein Foto. Aus dem Rahmen konnte ich es immernoch nicht nehmen. Die rechte Hand liegt sanft auf dem großen Lautstärkeregler.
Ich drehe weiter laut auf. Einfach nur laut.

Damit die Stimmen in meinem Kopf aufhören von dir zu schwärmen.

Laute Bässe und Gitarren hallen durch mein Wohnzimmer. Der Boden unter mir vibriert. Ich singe mit, aber ich höre noch immer meine eigene Stimme und meine Gedanken. Ich drehe weiter laut auf. Einfach nur laut.

Mir wird heiß. Mein Körper will sich bewegen, aber mein Kopf schreit dagegen an. Tränen fließen mir über das Gesicht. Die Augen brennen. Ich drehe weiter laut auf. Einfach nur laut.

In meinem Kopf höre ich deine Worte. In meinem Kopf höre ich wie ich es dir nicht verübeln kann. Ich höre die Trauer schreien.  Ich drehe weiter laut auf. Einfach nur laut.

Ich bemerke wie ich mit dem Handgelenk fest gegen meine Schläfe drücke. Ich spüre die Adern an meinem Kopf pulsieren. Mein Körper bebt. Ein Blick zur Lautstärke und ich weiß ich befinde mich bei ca. 110db. Ich drehe weiter laut auf. Einfach nur laut.

Die Anlage hat noch lange nicht ihr Limit erreicht. Mein Körper kocht und zittert. Ich brülle den Lautsprechern die Texte entgegen und höre mich selbst nicht mehr. Der Punkt ist erreicht, dass ich nichts hören dürfte. Keine Klingel, kein Klopfen - gar nichts. Ich drehe weiter laut auf. Einfach nur laut.

120db müssten erreicht sein. Mein Hals brennt und ich weiß ich werde morgen heiser sein. Die Stimmen in meinem Kopf werden leiser, aber ich will nicht mehr hören. Ich drehe weiter laut auf. Einfach nur laut.

Damit die Stimmen in meinem Kopf aufhören von dir zu schwärmen.